Wechselwirkungen von Medikamenten in der Sauna

Vor einigen Jahren gab es einen Aufschrei in der Riege der Saunagänger, nachdem die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände bekannt gab, dass ein Saunagang die Wirkung von Medikamenten verändern oder beeinträchtigen kann. Doch worauf ist bei der Medikamenteneinnahme in Verbindung mit Saunagängen nun konkret zu achten?

Zerstörung von Insulin

Diabetiker, die das Insulin bereits vor dem Saunagang spritzen, müssen nichts befürchten. Wird das Insulin allerdings über eine Insulinpumpe automatisch verabreicht, ist höchste Vorsicht geboten. Insulin ist sehr wärmeempfindlich und kann im schlimmsten Falle die erwünschte Wirkung nicht mehr erbringen, da die enthaltenen Moleküle beschädigt oder zerstört werden können. Die Hitze in der Sauna ist einfach zu groß. Daher sollte eine Insulinpumpe unbedingt vor dem Saunagang abgenommen werden. Ebenso ist es eine schlechte Idee, zu spritzendes Insulin mit in die Sauna zu nehmen. Die Aufbewahrung sollte möglichst kühl, im Optimalfall im Kühlschrank erfolgen.

Wirkstoffhaltige Pflaster mit verstärkter Wirkung

Pflaster, die Wirkstoffe beinhalten - sie werden unter anderem für die Schmerztherapie und für die Raucherentwöhnung eingesetzt - geben unter Einwirkung der Hitze in der Sauna ihre Wirkstoffe schneller an die Haut ab. Dementsprechend ist die Dosis der Arzneistoffe, die im Blut ankommen, zu hoch. Die Wirkung verstärkt sich daher, was jedoch im Regelfall nicht erwünscht und auch nicht sinnvoll ist.

Außerdem warnen die Hersteller vor dem starken Schwitzen in der Sauna. Durch den Schweiß kann die Klebfähigkeit der Pflaster verringert werden, was ihre Lebensdauer verkürzt. Häufig passiert es, dass die Pflaster direkt nach dem Saunagang abgehen und nicht mehr kleben.

Hitze + Rheumasalben = schlechte Kombination

Rheumasalben sollten nicht aufgetragen werden, wenn kurz darauf ein Saunagang geplant ist. Die Wirkung der Salben wird zwar nicht beeinträchtigt. Allerdings kann durch die Salben in Verbindung mit der Hitze eine starke Hautreizung auftreten, die für die Betroffenen sehr unangenehm werden kann.

Kein Saunagang bei Entzündungen und Fieber

Sofern akute Erkrankungen vorliegen, die mit Fieber einhergehen, oder Sie an einer Entzündung leiden, sollten Sie den Saunagang lieber verschieben. Durch die Hitze können sich Ihre Beschwerden nämlich sogar noch zusätzlich verstärken.

Bei Medikamenteneinnahme Vorsicht walten lassen

Grundsätzlich gilt: Wenn Sie Medikamente einnehmen müssen und nicht genau wissen, wie sie sich mit Hitze vertragen, sollten Sie besser zunächst mit Ihrem Arzt oder Apotheker Rücksprache halten. Durch das vermehrte Schwitzen kann in Verbindung mit bestimmten Medikamenten im schlimmsten Fall sogar ein Nährstoffmangel entstehen. Seien Sie daher auf jeden Fall vorsichtig und übertreiben Sie es damit nicht, bis Sie wissen, woran Sie sind.