Bademeister? Das war einmal. Heutzutage beschäftigen Schwimmbäder, Wellnessanlagen und Fitnesszentren meist einen Fachangestellten für Bäderbetriebe. Und der ist Spezialist und Allrounder zugleich. Junge Nachwuchskräfte sind gefragter denn je, aber leider immer noch Mangelware.
Viel mehr als nur am Beckenrand stehen
Es herrschen sommerliche Temperaturen, Kinder planschen im Becken und die sportlich Ambitionierten ziehen ihre Bahnen – ein Arbeitsumfeld, das so mancher ohne Zögern gegen das eigene Büro eintauschen würde. Bademeister: der Beruf gilt als wenig anspruchsvoll. Viele glauben, dass er nur am Beckenrand steht und beobachtet. Doch das Gegenteil ist der Fall. Der Beruf ist einer der abwechslungsreichsten und verlangt Kompetenzen in vielen verschiedenen Bereichen.
Fachangestellte für Bäderbetriebe (FAB) werden überall dort benötigt, wo Menschen sich im Wasser bewegen. Sie beaufsichtigen zuerst einmal den Badebetrieb in Schwimmbädern, geben Schwimmunterricht oder Aquafitness-Kurse und betreuen die Badegäste. Neben der Badeaufsicht sind sie aber für vieles mehr zuständig, beispielsweise für die Wasserqualität, die Hygiene oder die Überwachung der technischen Anlagen.
Abwechslungsreiche Ausbildung mit jeder Menge Potenzial
Die duale Ausbildung zum FAB dauert drei Jahre und ist sehr abwechslungsreich. Sie beinhaltet einen schulischen und einen praktischen Anteil. Es werden u.a. folgende Inhalte gelehrt: Bädertechnik, Wasseraufbereitung, Recht und Verwaltung, Sporttheorie, Animation, Erste Hilfe und Rettung in der Praxis sowie Marketing. Ein guter mittlerer Schulabschluss ist Voraussetzung für diese Ausbildung. Verständnis für die Fächer Mathe, Physik und Chemie ist in jedem Fall von Vorteil. Neben schulischen Leistungen zählen vor allem körperliche Fitness und Zuverlässigkeit.
Selbstverständlich gehören auch Tauchen und Schwimmen nach Zeit zur Ausbildung. Ein FAB muss mit den unterschiedlichen Schwimmstilen vertraut sein, schließlich muss den Kindern das richtige und sichere Schwimmen vermittelt werden. Gute schwimmerische Fähigkeiten sind jedoch nicht allein beim Erteilen von Schwimmunterricht wichtig, sondern sollen im Notfall Leben retten.
Damit die Gäste ihren Aufenthalt sorgenfrei genießen können, sorgt der FAB für Sicherheit und Sauberkeit und gewährleistet den reibungslosen Ablauf des Bäderbetriebs. Beim Blick auf das Mess- und Regelwerk im Technikraum der Badeanlage wird schnell klar, dass sein Aufgabenbereich deutlich umfangreicher ist, als bloß am Beckenrand zu stehen.